Gemalte Poesie

 

Die Titel der Arbeiten verraten uns als Betrachter einiges über die Situation oder Stimmung, in der die Bilder von Brigitte Mikl Bruckner entstanden sind. Nun aber geht die Künstlerin seit Kurzem einen Schritt weiter, verfasst Gedankensplitter über ihre Motive, Beweggründe und Sichtweisen und lässt uns so noch ein Stück weiter in ihre Welt eintauchen. (Gabriele Baumgartner)

>> Früher gehörten Stillleben zu meinen Favoriten, mittlerweile

will ich weder mit Stil noch mit Stille malen - will nur mehr

meine Bilder machen, kein Genre, keine Schublade. Schicht im Schacht.

 

Nicht Festhalten am Unbeweglichen, Starren, Alten -

will das Atmen des Windes bis zum Rauschen der Blätter hören -

die Schwingung in meine Bilder bringen.

Dem Zufall Respekt zollen - ihm begegnen - ihn zurückdrängen -

ihn zum vergnüglichen Wechselspiel herausfordern, ohne Zwang,

mit Gelassenheit, manches auch die Ölfarbe einfach laufen lassen.

 

Dem Spiel ernsthaft begegnen und leicht kontern - Unbeschwertheit,

mit großem Anliegen will ich malen.

Leuchten müssen sie, die Bilder - zart verhalten - aber wahrhaft,

sollen berühren und sich fügen, dürfen eindringen bei ihren

Betrachtern, Freunden und Besitzern -

sollen ein Zwischenspiel mit diesen eingehen, süchtig machen

aufs Wiedersehen - die Beziehung zum Bild darf intim werden -

zweisam sein.

 

Die Sonne soll den Schnee kitzeln, den Sand wärmen,

die Blumen zum Blühen bringen - und mich zum Malen reizen -

die Lust am Malen genieße ich über alles. <<