Gabriele Baumgartner: Die Zeichnung bei Brigitte Bruckner, 2013

 

Koffer, Hemd, Kochtopf, Schuhe - Brigitte Bruckner ist bekannt dafür, ihre Alltags- und Gebrauchsgegenstände zum Bildmotiv zu erheben. In kräftigen, intensiven Farben bannt sie diese - wie auch Blumen oder Äste - auf die Leinwand.

 

Die Künstlerin nur als Stilllebenmalerin zu charakterisieren wäre gänzlich falsch, da gerade in den letzten Jahren die Darstellung verschiedenster Landschaftenseindrücke einen gleichwertigen Stellenwert in ihren Ouevre eingenommen haben. Einzig das Portrait als Bildgattung rückt bisher noch ein wenig in den Hintergrund.

 

Brigitte Bruckners Medium ist grundsätzlich die Ölmalerei auf meist selbstgespannten und grundierten Leinwänden als Bildträger. Viele Künstler fertigen vor der Ausfertigung in Öl oder Acryl ein Skizzenblatt an oder legen auf dem Untergrund die Grundzüge des Bildes fest. Brigitte Bruckner unterlässt beides: Eine Zeichnung betrachtet sie als eigenständiges Werk, das als flüchtige Momentaufnahme der sie umgebenden Familie und Freunde, Gegenstände und Landschaft entsteht. Dabei spielte lange Zeit das Format keine entscheidende Rolle. In ihrem Ouevre finden sich neben sehr großen auch sehr kleine Blätter. Seit 2010 greift sie jedoch verstärkt auf Papier im A 4 Format zurück. Hatte Brigitte Bruckner die Zeichnung zunächst nur als ein sporadisch eingesetzes Medium verstanden, entwickelte es sich zu einer phasenweise fast der Ölmalerei zahlenmässig ebenbürtigen Ausdrucksform. Seit Herbst 2011 entstehen ganze Serien in diesem Format. Mit Farbstiften als auch mit Graphit oder Kohle ausgeführt, werden Gartenzwerge, Landschaftsausschnitte, Blumenvasen oder Sektkorken zu Papier gebracht. Das kleine Format erlaubt einen noch intimeren und intensiveren Blick auf die Darstellung.